Zur Nachahmung nicht empfohlen

Von Ausserberg auf die Alpe Leiggern

Drei Wochen vergingen seit dem letzten Eintrag und der letzten Wanderung. Das Wetter war seit Ostern nicht mehr schön, zumindest an den Wochenenden nicht. So wurde halt nicht gewandert, sondern anderes erledigt. Am 23. Juni ziehen wir von Ostermundigen weg. Wir freuen uns sehr auf die neue Wohnung. Wir werden bis dahin wohl nicht mehr viel Zeit zum Wandern haben, wichtigere Dinge müssen bis dahin erledigt werden. Für den Bergsommer sind wir dann aber parat, wenn es wieder in die Höhe geht (über 2000 m).

Wandern bei starkem Föhn ist nicht so schön. Ich glaube hier wäre es heute schöner und wärmer gewesen als im Rhonetal. Auch hier hätten wir längere Stücke auf Hartbelag wandern können. Was uns hier aber gefehlt hätten, waren die vielen Hindernisse auf dem Wanderweg, in Form von umgestürzten Bäumen.

Ob die Berggemeinden im Wallis all die Sturmschäden der Wintermonate beheben können und/oder wollen?


Heute fuhren wir zum ersten mal von Visp aus mit dem Postauto nach Ausserberg. Vom Dorf aus liefen wir ein sehr langes Stück auf der Strasse Richtung Leiggern. Im Wald, beim Angerschbode, dann endlich ein Bergpfad (Wegweiser Wiwannihütte) und dem starken Wind nicht mehr ausgesetzt. Dafür viele Hindernisse (Bild oben). Mir machte es aber Spass. Vor Leiggern traf der Weg wieder auf die Strasse, an der wir nun wieder entlang gingen.


Nach dem Passieren eines Lawinenkegels auf der nun spektakulären Strasse erreichten wir nach ca. eineinhalb Stunden die Alpe Leiggern. Da wir hier keinen passenden Rastplatz fanden, entschieden wir uns noch ein wenig weiter zu wandern und nahmen den 30-minütigen Marsch zum Aussichtspunkt Trosibode in Angriff. Bei den Lawinenverbauungen hoch über St. German blies der Föhn immer heftiger und uns war kalt, so dass wir wieder nach Leiggern abstiegen.

Alpe Leiggern

Da wir nicht auf dem gleichen Weg, auf dem wir gekommen waren, nach Ausserberg absteigen wollten, fragten wir in Leiggern einen Einheimischen nach dem Weg. Wie ich zu Hause herausfand, handelte es sich bei diesem bekannten Oberwalliser um Herrn T., der uns gegenüber zuerst skeptisch eingestellt war, wir ihn zuerst auch eher unsympathisch empfanden. Aus dem Fragen ergab sich ein halbstündiges sehr spannendes Gespräch: Bei den Lawinenverbauungen, bei denen wir umkehrten, brannte 1974 der Wald, entfacht wurde das Feuer durch einen Zug auf der BLS-Bergstrecke (Sprühfunken beim Bremsen). Natürlich hatte der gute Herr T. noch viele andere interessante Dinge zu erzählen, die aber nicht hier hin gehören. Er riet uns wieder auf dem Aufstiegsweg abzusteigen, da die Wege schlecht unterhalten werden in Ausserberg und dass ich keinen guten Bericht über diese Wanderung (und andere in dieser sehr schönen Region) in diesem Blog schreiben soll, da solche Berichte neue Ausflügler anziehen werden, die dann bloss den Abfall liegen lassen. Für Biker eignet sich diese Region nicht, wie ich finde. Man ist sichtlich froh hier nicht auf den Massentourismus gesetzt zu haben. Gut, wie ich finde. Also, liebe Leser, überlasst das Obergeschoss der Südrampe den Einheimischen und mir. Denn ausser meinen Schuhabdrücken hinterlasse ich hier nichts, nicht mal Geld lasse ich hier liegen.

Niwärch über Ausserberg



Strecke: Ausserberg Dorf 1008 m - Niwärch 1189 m - Angscherbode 1264 m - Leiggern 1578 m - Angscherbode 1264 - Alter Schafweg Richtung Raaft - Niwärch 1189 m - Ausserberg Bhf. 931 m 
Höhenunterschied: 800 m aufwärts, 900 m abwärts
Zeit: 4 Stunden
Fotoalbum: Picasa

Kommentare