Nationalpark
Das am Donnerstag war wieder mal eine Wanderung, auf der ich mich fragte, warum ich mir das immer wieder antue, Wochenende für Wochenende und sogar noch in den Ferien. Warum kann ich kein anders Hobby haben?! Warum fahre ich in den Ferien nicht 2 Wochen irgendwo ans Mittelmeer und liege bloss auf der faulen Haut rum und besaufe mich dabei aus lauter Langeweile, fresse bis ich platze und tanze nachts zu übelster Partymusik? Warum fahre ich nicht mit einem lärmenden und stinkenden Töff durch die Landschaft? Warum kann ich nicht einfach nur mal ausschlafen und dem süssen Nichtstun frönen? Weshalb unternahmen wir in der 2. Ferienwoche nicht einen Städtetripp in eine laute und stinkige Stadt? Warum fuhren wir wiederum in den Alpenraum, warum wanderten wir wieder?
Die Antwort steht in den Fragen! Trotz all den Anstrengungen, dem Leiden und den Schmerzen möchte ich solche Erlebnisse, die es auf Wanderungen gibt, nie missen. Das Gefühl danach, nach einer erfrischenden Dusche und einem feinen Essen, wenn man todmüde ins Bett fällt und das Erlebte noch einmal Revue passieren lässt, ist einfach unbeschreiblich schön und macht all das Negative vergessen. Deshalb freue ich mich bereits wieder auf die nächste Tour, auch wenn mich dann vielleicht wieder auf einem langen, schweisstreibenden Aufstieg an der prallen Sonne negative Gefühle beschleichen und ich alles hinschmeissen möchte.
Nachdem wir in den ersten Ferienwoche in Fiesch waren, fuhren wir am Mittwoch für 3 Tage ins Engadin nach Zernez. Im sehr empfehlenswerten Hotel Baer & Post in Zernez genossen wir 3 schöne Tage. Am Ankunftstag besichtigten wir das Dorf, spielten eine Partie Minigolf und besuchten das Nationalparkzentrum, welches am 31. Mai 2008 vom besten Bundesrat der letzten Jahre, Moritz Leuenberger, eröffnet wurde.
Am 2. Tag, am Donnerstag bestiegen wir um 09.15 h das Postauto, fuhren mit ihm in den Nationalpark und stiegen beim P3 in Vallun Chafuol aus, mit dem Ziel nach Zernez zurück zu wandern. Diese Wanderung empfahl uns die freundliche Frau Emmenegger vom tollen Hotel Baer & Post.
Die Route im Detail:
Vallun Chafuol (P3) 1768 m - Plan Praspöl 1648 m - Murter 2545 m - Chamanna Cluozza 1882 m - Brücke 1804 m - 2126 m - Zernez 1473 m
Höhenunterschied: 1220 m aufwärts, 1500 m abwärts
Zeitangabe auf dem Wegweiser: 7 Stunden. Unsere effektive Wanderzeit: 5 Stunden 45 Minuten
Höhenprofil |
Das erste mal war ich im Kanton Graubünden am Wandern, das erste mal befand ich mich im Engadin und somit auch im Schweizerischen Nationalpark. Ich habe mir das zwar alles ganz anders vorgestellt als ich es wahrnahm, enttäuscht darüber bin ich aber dennoch nicht.
Die Wanderung war landschaftlich toll und interessant. Das einzige was zu Beginn und gegen Ende der langen Wanderung gestört hat war der Lärm der Passstrasse, die durch den Nationalpark führt. Ansonsten bot die Wanderung alles was das Wanderherz erfreut: Schöne Aussichten, eine unberührte, intakte Natur, viele landschaftliche Abwechslungen, feine Düfte, frische Luft, das Beobachten von Wildtieren und noch vieles mehr. Diese Wanderung ist wirklich zu empfehlen, obwohl sie anstrengend und eher weit ist.Aufstieg zum Murter |
Murter 2545 m |
Murmeltier |
im Abstieg zur Chamanna Cluozza |
Blick zurück |
St. Moritz See |
Obwohl das Wallis gewonnen hat, mir besser gefällt, möchte ich das Bündnerland trotzdem besser kennen lernen und es zu Fuss durchwandern. Welches sind die schönsten Orte im Kanton Graubünden, welches die schönsten Wanderungen? Wo verbringt man am Besten seine Wanderferien? Wo ist das Bündnerland am Speziellsten, was muss man gesehen haben? Bitte füttern Sie mich mit Tipps, welche ich gerne per Mail an blog.zufussunterwegs at gmail dot com entgegennehme, aber natürlich auch per Kommentar gleich unterhalb dieses Textes. Danke.
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