Start in die Winter(wander)saison

Der Blog und ich leben noch. Das Wandern ist mir auch nicht verleidet, im Gegenteil. Ich habe es sehr vermisst seit dem letzten Post. Mittlerweile ist es ja leider Winter geworden und die Festtage stehen vor der Tür. Bei uns im Flachland ist der Schnee bereits geschmolzen und die letzten paar Tagen war es mild. Heute soll es ja in einigen Landesteilen bis zu 20 Grad warm geworden sein. Im Wallis hat es viel Schnee, sogar unten im Tal. 

Wie das Wandern habe ich auch das Wallis vermisst und so erstaunt es nicht, dass wir die Wintersaison dort starteten. Seit gut einem Monat besitze ich ein iPhone, ein sehr praktisches Ding übrigens. Auf der Winter Hike App von Schweiz Tourismus wurde ich auf die Winterwanderung "Moosfluh - Riederalp" aufmerksam, welche wir heute unternahmen.

Die Bahnfahrt von Bern via Brig nach Mörel war angenehm. Anfangs Dezember verlängerten wir nochmals unser GA. Man weiss ja nie wie lange man sich das GA und das Bahnfahren im Allgemeinen noch leisten kann seit das UVEK in Bürgerlicher Hand ist. Auch weiss man nicht, ob man in Zukunft noch mit der Bahn von Brig nach Mörel fahren kann, denn diese Strecke der MGB steht auch auf der Liste der nicht rentablen und deshalb zu überprüfenden Strecken. 

Man kann mit beiden Zubringerbahnen mit dem GA umsonst auf die Riederalp fahren. Sehr schön. Nach der Ankunft assen wir im Restaurant Derby zu Mittag. Es mundete. Wir kommen wieder. Anschliessend schlenderten wir durchs schön verschneite (das gibt's) Dorf zur Talstation der Moosfluhbahn. Die Riederalp gefällt mir im Winter übrigens besser als im Sommer, weil mir die Riederalp als Bettmeralp Fan generell nicht sooo gefällt - aber im Winter finde ich's dort nett. Die Riederalp gefällt mir im Sommer aber immer noch besser als so viele andere Tourismusorte in den Alpen, also nicht dass man meinen könnte, dass ich die Riederalp schrecklich fände. Ich mag sie schon.

Die Fahrt zur Moosfluh kostete mit GA nur einen Fünfliber. Oben erwarte uns ein Sturm. Das Wetter war im allgemeinen nicht so gut wie es laut den Prognosen hätte sein sollen. So schnell wie es ging machten wir uns auf den Weg zur Riederfurka. Kalt war es nicht, wir kamen schnell ins Schwitzen. Auf Schnee zu wandern ist anstrengend, weil man oft fast knietief einsinken kann wenn man nicht aufpasst. Der Weg war aber gut präpariert und markiert. Ein herzliches Dankeschön an die Erschaffer. 

Den Aletschgletscher erkennt man im Winterkleid kaum wieder. Mir hat die Wanderung sehr gut gefallen und sie hat mir sehr gut getan. Aber ein bisschen öde war es im Nachhinein schon ein wenig, wenn alles gleich weiss aussieht. Abwechslung bot erst der Schlussteil kurz vor der Riederfurka, als wir das Grün der Bäume des Aletschwaldes sehen konnten. Im Sommer hätte es hier fein nach Harz geduftet. Die Villa Cassel sah aus wie ein Gespensterhaus. Die Stimmung am Himmel erinnerte an den Weltuntergang. Meine Stimmung nach der Wanderung war dagegen jedenfalls besser als die letzten Tage im Büro. Dieser schöne Tag gibt mir Kraft fürs Leben. Ach, wie habt ihr mir gefehlt: Wallis und das Wandern.

Strecke: Moosfluh 2334 m - Hohfluh 2227 m - Riederfurka - 2065 m - Riederalp 1925 m 
Höhenunterschied: 15 m aufwärts, 415 m abwärts
Distanz: 5,2 km
Zeit: 1 Stunde 40 Minuten

Der Grosse Aletschgletscher im Winterkleid

Unsere Wanderroute

Blick über die Riederalp ins Simplongebiet


Blick zurück


Riederhorn, Villa Cassel

Belalp

Villa Cassel, Riederfurka

Riederalp




Schöne Festtage!
Dieses Jahr war ein durchzogenes Wanderjahr. Das Positive überwiegt glücklicherweise. Ich empfand das Wetter als eher kühl und nass im Vergleich zum tollen Wanderjahr 2011. Wandernd war ich fast nur noch im (Ober-) Wallis unterwegs. Neu lieben lernte ich dort das Saastal kennen. Weit weniger waren wir an der „Südrampe“ unterwegs, welche wir aber trotzdem noch sehr schätzen. Viel Geplantes konnten wir nicht realisieren, dafür kamen einige schöne Überraschungen dazu. Im Tessin entdeckten wir das Val Verzasca, welches wir irgendwann wieder besuchen werden. 

Die Wanderferien verbrachten wir im schönen Val Müstair und haben damit ein für uns neues Stück Graubünden kennen- und schätzen gelernt. Weitere werden sicher folgen.


Noch wissen wir nicht wo wir unsere Wanderferien im neuen Jahr verbringen werden. Klar ist nur, dass wir in diesem Jahr 2 mal gehen werden, einmal ins Wallis und das andere mal im August ins Bündnerland. Im Frühling und Herbst wird’s wohl wieder ins Tessin gehen. Oder vielleicht ins Ausland in die Provence.

An den Wochenenden werden wir sicher wieder viel ins Wallis gehen. Dort gibt es nach wie vor viel zu erkunden. Vielleicht schaffen wir es ja wieder mal ins östliche Berner Oberland? Das Haslital ist mir nämlich noch völlig unbekannt. 


Privat möchte ich an mir einiges ändern. Einige Ideen will ich verwirklichen.  Was fehlt ist aber die Zeit. Deshalb wünsche ich mir mehr freie Zeit. Dann will ich endlich Nichtraucher werden. 


Schön wäre auch, wenn ich beruflich eine neue Herausforderung antreten könnte. Was ich im kommenden Jahr leider sicher nicht machen kann, was ich aber gerne sein würde: Hüttenwart, Wanderleiter oder der Besitzer einer Pension in einem abgelegenen Bergtal.


Nun wünsche ich euch allen besinnliche Festtage, einen guten Rutsch ins neue Jahr, einen kurzen Winter, schönes Bergwetter und eine gute Gesundheit.





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