Fast vor genau einem halben Jahr verstarb mein Vater. Das zweitletzte mal, als ich ihn sah, war auf unserer gemeinsamen Wanderung von Ausserberg nach Eggerberg (das letzte mal sah ich ihn 2 Tage später an Ostern). Die Wanderung war für ihn eine Qual, ihn schmerzten die Knie, weil er noch bis am Vortag einem Verwandten beim Umbau des Hauses half. Dass er eigentlich nicht wandern konnte, verschwieg er, er biss sich durch - so war er, mein Vater.
Heute wollte ich zur Erinnerung ein Stück lang den gleichen Weg unternehmen, von Ausserberg her der Undra Suon entlang. Das Wetter passte perfekt; es war sonning und mild im Wallis. Meiner Freundin geht es besser, sie arbeitet wieder und kann kleine Wanderungen ohne grössere Schmerzen unternehmen. Das erste mal trug sie heute wieder ihren Rucksack, was für eine Entlastung für mich.
Und ich? Mir geht es gut, ich bin einfach immer müde, aber ich arbeite und leiste viel. Ab nächstem Jahr werde ich nur noch 80 % arbeiten; ich werde dann mehr Zeit zum Wandern und für mich haben.
Gegen halb Zwölf starteten wir die Wanderung am Bahnhof in Ausserberg und stiegen durchs Dorf zur Undra Suon auf. Ihrem Lauf folgten wir ein längeres Stück ins Baldschiedertal hinein.
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An der Undra (im Hintergrund Ausserberg) |
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An der Undra Suon |
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Wasserfassung durch einen Bergbach. Ab hier führt die Undra kein Wasser mehr |
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Auf dem Weg weiter hinein ins Baltschiedertal |
Beim Punkt 1013 m verliessen wir den Undra-Weg und wanderten talauswärts dem Baltschiederbach entlang. Auf einem schönen sonnigen Plätzchen über dem Bach nach etwa einer Stunde Marschzeit machten wir die Mittagspause.
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Mittagsrast |
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Baltschiederbach |
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Das könnte die Schöpfe der Laldneri sein |
Auf einem unmarkierten und verwilderten Weg wechselten wir die Talseite bis wir wieder auf den offiziellen Wanderweg am Baltschiederbach trafen und nach einem kurzen Aufstieg an der Laldneri Suon angelangten.
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Laldneri Suon |
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Blick ins Baldschiedertal |
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Schattige Laldneri |
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Südrampe mit Ausserberg |
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Felsige Passage |
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Über Eggerberg und Visp |
Über Eggerberg verliessen wir die Laldneri Suon und stiegen ins Dorf zum Bahnhof ab. Nach etwa zweieinhalb Stunden Marschzeit gelangten wir bei der Bahnstation an. Eine Minute später traf der Lötschberger nach Brig ein. In Brig genossen wir die wohl besten Marroni der Schweiz. Durch den Basistunnel fuhren wir nach Hause zurück, wo es wieder frisch war.
Hoi Roland freut mich zu hören dass es deiner Freundin wieder langsam besser geht. Hoffe auch dass du auch die Zukunft geniessen kannst - das Leben muss weitergehen. Und du hast ja eine Lebenspartnerin, die deine Leidenschaft voll und ganz mit dir teilt - was willst du mehr.
AntwortenLöschenGruss und machs guet Jürg
Da stimmt ich dir natürlich voll bei und momentan habe ich eh nichts zu klagen, erst recht nicht bei diesem sonnigen und milden November. So wie die Prognosen derzeit aussehen, wird das nicht die letzte Wanderung des Jahres gewesen sein.
AntwortenLöschenGruss zurück